Sonntag, 25. November 2007

Spanien - Krieg um Goldschatz


Die spanische Regierung hat dem US-Schatzsucher Greg Stemm den Kampf angesagt. Es geht um antike Münzen im Wert von mehreren Millionen Euro. Vier Meilen vor Gibraltar hat eine spanische Fregatte und ein Schnellboot der Guardia Civil das 76 Meter lange und 22 Tonnen schwere Schiff des Amerikaners gestoppt und zwangen es unter Androhung, scharf zu schießen, in den Hafen des benachbarten Algeciras. Stemm gilt als der "erfolgreichste Schatzsucher der Gegenwart", sein Unternehmen "Odyssey Marine Exploration", die weltweit größte Bergungsfirma für Tiefseeschätze mit Sitz in Tampa in Florida, fordert von der spanischen Regierung eine Entschädigung von fünf Millionen Euro für die Aufbringung. Wir müssen verhindern, dass dieses Unternehmen unser kulturelles Erbe plündern, sagte der spanische Kulturminister César Antonio Molina vor europäischen Kollegen. An Bord der "Odyssey Explorer" werden antike Münzen im Wert von Hunderttausenden Euro vermutet - ein Teil des Fundes, mit dem sich die Schatzsucher brüsten und den Spanien für sich reklamiert. In Algeciras setzten die Beamten den Kapitän fest und filzten das Schiff stundenlang - ohne Erfolg. Der Schatz, den Stemms Firma gehoben haben will, ist entweder längst in den USA - oder noch auf dem Meeresgrund. Sechs Monate ist es her, da machte die "Odyssey Marine Exploration" Schlagzeilen mit der Ankündigung, "180 Meilen westlich von Gibraltar" den größten gesunkenen Schatz weltweit ausgemacht zu haben - 17 Tonnen Gold- und Silbermünzen in einem Schiffswrack im Westatlantik, bis zu 370 Millionen Euro wert. Die Operation bekam den Decknamen "Schwarzer Schwan". Stemm ließ sich zwar mit eimerweise Silbermünzen fotografieren, hält den Fundort aber weiterhin geheim.